Ostfriedhof

Die Gräber der unbekannten Ehrenspielführer

Für zwei der großen Schalker Mannschaftskapitäne endete die Reise ihres Lebens hier auf dem Ostfriedhof. Obwohl sie zu Ehrenspielführern des Vereins ernannt wurden, sind sie heute fast in Vergessenheit geraten. Neben Thomas Student und Hermann Eppenhoff fand noch ein dritter bekannterer Ehrenspielführer hier seine letzte Ruhe. Aber nur für kurze Zeit.

Thomas Student spielte schon im Verein, als der noch den Namen trug, den ihm seine Gründerväter vom Haus Goor gegeben hatten. 1916 wurde er der erste Mannschaftskapitän des Clubs. Und blieb es bis 1928. Nach dem Umzug in die Kampfbahn Glückauf übergab er die Binde an seinen Nachfolger Ernst Kuzorra. Besonders verdient machte sich Student für die Schalker aber neben dem Platz. 1920 kehrten die deutschen Ballmann-Brüder nach einer Kindheit und Jugend in England ins Ruhrgebiet zurück. Von dort brachten die beiden das schottische Kurzpassspiel mit. Die Vereine buhlten um die Brüder, denn ihr Wissen konnte einen riesigen Wettbewerbsvorteil bedeuten. Die Brüder entschieden sich für Schalke. Der Verein besorgte ihnen dafür eine Wohnung und eine Arbeitsstelle beim Küchengerätehersteller Küppersbusch. Thomas Student Aufgabe war es, die beiden vor Angeboten der Konkurrenz abzuschirmen. Jeden Tag brachte er sie zur Arbeit und holte sie nach Dienstschluss wieder ab. Student war erfolgreich, und aus dem Kurzpassspiel der Ballmann-Brüder entstand der Schalker Kreisel.

Hermann Eppenhoffs Verdienst für den Verein war es, das Erbe von Szepan und Kuzorra in die 1950er-Jahre zu tragen. Eppenhoff war fast noch ein Kind, als der schmächtige Junge aus Wanne-Eickel mit 19 Jahren zum FC Schalke 04 stieß. Trotzdem setzte er sich in der in der dreifachen Meister-Mannschaft durch. Bei den Meistertiteln 1939, 1940 und 1942 stürmte Eppenhoff als Teil des Schalker Kreisels. Dann führte ihn sein Lebensweg an die Ostfront und in russische Gefangenschaft. Erst 1949 kehrte er an den Schalker Markt zurück. Für die neue Schalker Spielergeneration wird der ruhige und besonnene Eppenhoff zum Vorbild. Als neuer Knappen-Kapitän führte er seine Jungspunde 1951 zur Westdeutschen Meisterschaft. Kontinuierlich arbeitete er mit am Aufbau der Mannschaft. Am 22. Dezember 1956 verabschiedete sich Eppenhoff nach 271 Spielen und 146 Toren vom Publikum in der Kampfbahn Glückauf. Auf dem Feld reichte er die Kapitänsbinde an seinen Nachfolger Bernie Klodt. Die Fackel des Kreisels lag nun in den Händen der neuen Generation.

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